Das MRT in der KITA

Forschungsbereich Umweltneurowissenschaften, Leitung Prof. Simone Kühn


Im Rahmen dieser Studie wollen wir der Fragestellung nachgehen, wie sich die Lebensumwelten von Kindern auf deren Gehirnstruktur und -funktion auswirkt. Zum Beispiel fragen wir uns: Wie beeinflussen Lärm und die Luftverschmutzung durch das Leben neben einer großen Strasse die Gehirnentwicklung von Kindern?

Leider sind aber die Stichproben, also die Teilnehmenden die wir für unsere Studien gewinnen können, sehr selektiv.  Das heisst, sie bilden nur einen kleinen Ausschnitt der gesamten Gesellschaft ab und insofern kann unsere Forschung auch nur Auskunft geben über die jeweiligen Gruppen, die wir motivieren können uns in unseren Studien zu unterstützen. Dies ist fast in allen Studien ein Problem, aber ein besonders großes Problem bei Studien, in denen Kinder unsere Proband*innen sind. Hier können wir oft nur die Kinder aus privilegierten Familien erreichen, in denen die Eltern einen hohen Bildungsrad aufweisen und typischerweise gut verdienen. In der Forschung zu dem Einfluss von Lebensumwelten auf die mentale Gesundheit bei Erwachsenen, ist in den letzten Jahren aber deutlich geworden, dass häufig gerade Menschen mit niedrigerem sozioökonomischem Status stärker auf den Einfluss von bestimmten Umweltfaktoren reagieren.

Um dieses Problem zu reduzieren und auch Kinder aus weniger priveligierten Schichten untersuchen zu können, planen wir mit einem mobilen MRT-Gerät aufsuchend arbeiten. Indem wir mit dem MRT-Gerät zu verschiedenen Kitas fahren, hoffen wir auch Kinder zu erreichen, deren Eltern es nicht schaffen, sie am Nachmittag zur Teilnahme an Studien zu uns in Dahlem in unser Labor zu begleiten. Dieser aufsuchende Ansatz wird uns helfen besser und allgemeingültiger zu verstehen wie Umweltfaktoren im Lebenskontext von Kindern ihre Entwicklung beeinflussen und wichtiges Wissen generieren, wie das Umfeld von Kindern zu Hause und im Bildungssystem gestaltet werden sollte. 

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